„Solange die Erinnerung lebt, bleibt man unsterblich“, so der tschechische Schriftsteller, Drehbuchautor, Journalist und Humanist Arnošt Lustig. Der Dokumentarfilm von seiner Tochter Eva Lustigová porträtiert die letzte Jahre seines Lebens und erinnert zugleich an diese außergewöhnliche Person.
CZ / 2012 OmeU, R: E. Lustigová
Arnošt Lustig (*1926) war Sohn eines jüdischen Einzelhändlers in Prag. 1941 musste er aus Rassengründen die Schule verlassen und wurde ein Jahr später nach Theresienstadt deportiert. Es folgten weitere Konzentrationsläger (Buchenwald, Auschwitz). Während des Todesmarschs nach Dachau 1945 gelang es ihm zu fliehen. Bis zum Ende des Krieges hielt er sich in Prag versteckt. Lustig verlor im Holocaust einen Großteil seiner Familie, einschließlich seines Vaters. Nach dem Krieg studierte er Journalismus und arbeitete für mehrere Zeitungen und auch im Rundfunk. Von 1948 bis 1949 wurde er als Reporter der tschechischen Volkszeitung (Lidové noviny) Zeuge des ersten arabisch-jüdischen Kriegs. Während seines Aufenthaltes in Israel heiratete er Věra Weislitz, mit der er den Sohn Josef und die Tochter Eva hatte.
Als Autor von Erzählungen, Romanen und Drehbüchern wurde er stark vom Holocaust und der Judenfrage beeinflusst. Seine Werke werden als Kriegsprosa der zweiten Welle charakterisiert, die weniger faktisch ist, sondern eher das Innenleben der literarischen Protagonisten schildert. Oftmals hat Lustig dabei persönliche Erlebnisse verarbeitet. Freunde charakterisieren ihn als Mensch mit Überblick und als Optimisten, der das Leben liebte.
Veranstaltungsort:
Arena Filmtheater Hans-Sachs-Str. 7 80469 MünchenEintritt: 6,50 EURVeranstalter: Tschechisches Zentrum München, Adalbert Stifter Verein, Arena Filmtheaterhttp://munich.czechcentres.cz/programm/detail/cesky-filmovy-vecer6/